So langsam kommt bei den deutschen Athleten WM-Feeling auf. Aktuell befinden sich die Recurve-Schützen auf dem Maifeld, um sich dort kurz vor der WM in Berlin (31. Juli bis 6. August) mit den Gegebenheiten bekannt zu machen. Die Gelegenheit wurde auch für ein Pressegespräch mit Berliner Medien genutzt.
Dass Olympiasieger Mete Gazoz neben Florian Unruh stand, war dabei keine Fata Morgana, sondern ein Entgegenkommen des DSB um Bundestrainer Oliver Haidn gegenüber den türkischen Bogenschützen. Schließlich sind die DSB-Athleten sehr häufig in der Türkei (Haidn: „Wir waren in diesem Winter ca. 40 Tage in der Türkei!“) und genießen dort die Gastfreundschaft und die guten Bedingungen. Und so nahmen die Türken die Einladung dankbar an und waren am Montag und Dienstag zu Gast in Berlin. In sehr freundschaftlicher Atmosphäre wurden Wettkämpfe gegen- und miteinander ausgetragen (es gab auch deutsch-türkische Mixed-Turniere).
Aktuell sind knapp 1900 Tickets für die drei Finaltage (4.-6. August) verkauft, dies ist gut, aber natürlich gibt es noch Karten. Auch deshalb wurde ein Pressegespräch mit Berliner Medien angesetzt, die zum Maifeld kamen, um mit dem WM-Sextett und Oliver Haidn zu sprechen. Wie sind die Erwartungen? Gibt es einen Heimvorteil? Welche Rolle spielt die mentale Komponente und, und, und. Florian Unruh, Michelle Kroppen & Co gaben die Antworten und machten für die ARD noch ein paar Extra-Schüsse.
Einmal – nämlich 1988 – hat es ein Männer-Team zu den Olympischen Spielen geschafft. Wenn es nach Moritz Wieser geht, gelingt dies auch für Paris 2024, „weil wir gut vorbereitet sind und das beste deutsche Team sind, was es bisher gab. Auch der geänderte Modus für die Vergabe der Team-Quotenplätze kommt uns entgegen.“ Auch die deutschen Recurverinnen sind optimistisch. Der Europameister von 2022 und aktuelle Weltranglisten-7. glaubt an die Chance, gleich bei der WM den Team-Quotenplatz zu gewinnen. Dies wäre gleichbedeutend mit einer Medaille: „Das ist möglich. Wir sind als Team zusammengewachsen, machen alle unseren Job – und dann ist das definitiv machbar“, sagt Charline Schwarz.
Bundestrainer Oliver Haidn nahm die Aussagen wohlwollend zur Kenntnis und differenzierte noch etwas: „Es wird eine sehr anspruchsvolle WM, die Top-Nationen sind besser vorbereitet als je zuvor – das gilt aber auch für uns. Wenn es uns gelingt, die Mannschaften in Richtung Viertelfinale zu bewegen, dann haben wir unser Soll erfüllt. Dann schauen wir mal, was da noch draufzusetzen ist. Im Einzel ist es schwieriger zu prognostizieren. Aber auch da haben wir Voraussetzungen geschaffen – auch durch die Trainingstage auf dem Maifeld – dass es in Richtung Viertelfinale gehen könnte. Dann wären wir sehr zufrieden. Und ab da ist eh alles möglich, da kann jeder gewinnen.“
Dass die WM in Berlin stattfindet, beurteilen die DSB-Schützen unterschiedlich: „Es spielt auf jeden Fall eine Rolle. Der Unterschied zu einer WM anderswo ist, dass man viele bekannte Gesichter sieht“, meint Wieser und Bauer ergänzt: „Grundsätzlich ist alles identisch, die Scheiben sind gleich, wir haben unsere Bögen. Aber das Drumherum ändert sich natürlich: Die EM in München war eine gute Basis, um zu sehen, was wir noch besser machen können. Jeder freut sich, dass die Liebsten in der Nähe sind und einen unterstützen und es keine Zeitverschiebung gibt“, ergänzt Katharina Bauer. Gerade aus ihrem Verein, der BSG Raubling, ist die Unterstützung massiv – es wird sich ein voller 50-Mann-Bus nach Berlin in Bewegung setzen. Für Florian Unruh, spielt es dagegen keine Rolle: „Für mich macht es keinen Unterschied, wo die WM stattfindet. WM ist WM.“ Unruh gewann 2017 an der Seite seiner Frau Lisa die WM-Silbermedaille im Mixed und ist damit der einzige deutsche WM-Akteur mit einer WM-Medaille (bei den Erwachsenen). Und vielleicht können sich die Fans auf die nächste durch den European Games-Sieger freuen, denn „ich bin aktuell dicht dran an der Form meines Lebens.“
Faszination Bogen: Vorschau auf die Heim-Weltmeisterschaften
Zuletzt gab es dieses Großereignis 2007, ebenfalls unter dem Glockenturm, ebenfalls als Hauptqualifikation für die Olympischen Spiele, allerdings in Leipzig. Vom 31. Juli bis 6. August geht es in Berlin um Medaillen und Quotenplätze für die Bogensportler aus aller Welt. Auf dem Maifeld startet die Qualifikation, auf dem Olympischen Platz an drei Tagen gehen die Finals über die Bühne.
Faszination Bogen kommt rechtzeitig vor Beginn dieser besonderen Titelkämpfe heute heraus, um sie einzustimmen. Beide Coaches, der Bundestrainer Recurve Oliver Haidn und der Disziplinverantwortliche Compound Holger Hertkorn, äußern sich zur aktuellen Situation und natürlich den Chancen ihrer Sportler. Dazu stellen wir Ihnen alle deutschen Athleten im Kurzporträt, mit Bogensport-Vita und exklusivem Bild vor. Und Elena Richter schreibt im Bereich Sportpsychologie über die mentale Vorbereitung auf ein solches Großereignis, aus eigener Erfahrung. Sie war in Leipzig auf dem Feld schließlich dabei.
Neben der WM gab es zuletzt zahlreiche interessante Ereignisse. Die European Games im polnischen Krakau mit einem großartigen Finale aus deutscher Sicht oder die Nachwuchs-Weltmeisterschaften im irischen Limerick – über beide Ereignisse finden Sie ausführliche Berichte in der neuen „FaBo“. Und dazu medizinische Tipps, großformatige Bilder, Meldungen und Wissenswertes.
Neugierig geworden? Ein Klick auf den Link https://uzv.de/faszination-bogen/ genügt, und nach dem kurzen Anmeldeprocedere beginnt das Lesevergnügen, gespickt mit zahlreichen zusätzlichen optischen Eindrücken.
Zuschauerfreundlichkeit prägt Feldbogen DM in Celle
Feldbogenschießen einmal anders: Live & Hautnah – dies bieten die diesjährigen Deutschen Meisterschaften am 23. und 24.Juli in Celle. Niemals zuvor waren nationale Feldbogentitelkämpfe so zuschauerfreundlich wie die beim SC Wietzenbruch am Kiebitzsee. Üblicherweise nur an ausgewählten Schießbahnen zu beobachten, verschwinden die Aktiven auf dem ehemaligen Deponiegelände lediglich auf einer Wettkampfscheibe aus dem Auge des Betrachters. In gebührendem Sicherheitsabstand führen Zuschauerwege parallel zu den zwei jeweils 12 Scheiben umfassenden Rundkursen. An markanten Stellen gibt es Erläuterungen zum Feldbogensport. Und auch an das leibliche Wohl ist gedacht: auf dem Festplatz am Vereinsheim der Bogensparte gibt es Speisen und Getränke. Zu sehen sein werden an den zwei Wettkampftagen Welt- und Europameister sowie diesjährige World Games Teilnehmer. Zudem spannt ein Teil der Bundeskaderschützen ihre Bögen, welche den Deutschen Schützenbund vom 3. bis 9. Oktober bei den Weltmeisterschaften in Yankton / USA vertreten werden. Und auch der Rekordchampion mit dem Recurvebogen, der 14-fache deutsche Feldbogenmeister Sebastian Rohrberg vom SV Dauelsen, ist am Start. Die ihr 50-jähriges Bestehen feiernde Bogensparte des SC Wietzenbruch erhofft sich einen großen Zustrom an Gästen aus Nah und Fern, um diese zu der besonderen Veranstaltung willkommen zu heißen und somit den hochkarätigen Sportlern einen würdigen Rahmen zu bereiten. Start ist an beiden Wettkampftagen um 9.00 Uhr und die Siegerehrung ist abhängig von der Länge des Wettkampfes für 17.00 bis 18.00 Uhr vorgesehen.
Bundesligafinale Bogen: Tacherting krönt sich zum Champion
19.02.2022 20:27
Die FSG Tacherting heißt der neue Meister der Bundesliga Bogen. Beim Bundesligafinale in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden
entthronte Tacherting in einem rein bayerischen Duell den Titelverteidiger BSG Ebersberg
durch ein 6:2 (59-58, 56-58, 59-56, 59-57). Für Tacherting war es der vierte Titel, der erste seit 2008,
Ebersberg verpasste das erstmalige Triple in der Bundesliga Bogen. Bronze sicherte sich das junge Team des BSC BB Berlin.
Foto: Eckhard Frerichs / Hochklassigen Bogensport präsentierten die sieben Finalteams den Zuschauern in Wiesbaden und am Bildschirm via Sportdeutschland.TV
Goldfinale: Tacherting setzt sich die Krone auf Es war das erhoffte und von allen erwartete „Traumfinale“ zwischen der FSG Tacherting und der BSG Ebersberg. Es traf der Südmeister auf den Triple-Anwärter, es begegneten sich sechs international erprobte DSB-Kaderschützen. Für Tacherting Felix und Moritz Wieser sowie Katharina Bauer, auf der anderen Seite Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller. In den Matches zuvor hatten beide Teams jeweils zwei perfekte 60-er Passen und zahlreiche 59-er geschossen, nun galt es, dies unter dem höchstmöglichen Druck zu liefern. Tacherting legte vor, die erste Passe ging mit 59-58 an das Team von Trainer Helmut Huber, was für Ebersberg der erste Passen-Verlust an diesem Tag überhaupt bedeutete. Aber der Konter in Form des Ausgleichs kam prompt, weil u.a. Bauer zweimal ihren Pfeil nicht in die Zehn unterbringen konnte. Doch die Tachertinger „schüttelten“ sich kurz, gewannen die dritte Passe sicher 59-56 und krönten sich mit einer weiteren „59“ zum neuen deutschen Mannschaftsmeister. Als Felix Wieser seien letzten Pfeil ins Gold setzte, jubelte das Trio, die Ebersberger applaudierten fair. „Es ist ein Traum, wir standen immer so kurz davor, es ist einfach supergeil“, jubelte Bauer.
Wir waren jetzt einfach mal dran!
Trainer Helmut Huber (FSG Tacherting) zum Titel
Foto: Eckhard Frerichs / Hochklassigen Bogensport präsentierten die sieben Finalteams den Zuschauern in Wiesbaden und am Bildschirm via Sportdeutschland.TV
Trainer Helmut Huber sprach nach dem vierten Titel und der insgesamt achten Bundesligamedaille (1x Silber, 3x Bronze) davon, „dass wir jetzt einfach mal wieder dran waren.“ Und Moritz Wieser meinte: „Der Titel bedeutet sehr viel für den Verein, wir haben ein super Team. Um zu gewinnen, muss es bei jedem passen und dann gehört auch das Quäntchen Glück dazu.“ Gefeiert wird noch in Wiesbaden, Tachertings Bürgermeister Werner Disterer, der es sich nicht nehmen ließ, den Meisterspiegel gemeinsam mit DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels zu übergeben, dürfte sicherlich auch eine Runde spendieren. Und auch die zweitplatzierten Ebersberger zeigten sich durchaus zufrieden, auch wenn das erhoffte Triple ausblieb: „Wir haben gut geschossen, auch Elisa, die ihr erstes Bundesligafinale geschossen hat. Wir hatten viele knappe Pfeile, auf der anderen Seite haben Felix und Moritz sehr stark geschossen. Tacherting hat verdient gewonnen, sie hatten eine krasse Saison“, zollte Maximilian Weckmüller seinen Respekt.
Bronzematch: Berlin jubelt mit blutjungem Team Das mit Abstand jüngste Team des Bundesligafinals, das Trio des BSC BB Berlin, bekam es im Bronzefinale mit den weitaus routinierteren Schützen von Sherwood BSC Herne zu tun. Beide Teams hatten sich im Laufe des Tages verdient für das kleine Finale qualifiziert und dabei einen starken Eindruck hinterlassen. Die Konstanz der vorherigen Wettkämpfe konnte keines der zwei Teams in diesem Match zeigen, das Berliner Trio zeigte sich aber einen „Tick“ frischer. Und als Eric Linke den letzten Pfeil in die Neun zum 6:2 (58-55, 56-59, 55-54, 57-55) platzierte und das fachkundige Publikum lautstark jubelte, war der Jubel beim jungen Team groß. Für das „Küken" im Team, den erst 16-jährigen Vincent Barme, ein unerwartetes Erlebnis: „Ich habe erst gestern um 15.00 Uhr erfahren, dass ich aufgrund einiger Krankheitsfälle mitkomme. Es war sehr anstrengend für mich, vor allem für den Kopf. Und ich hätte mir natürlich nicht vorstellen können, dass wir hier Bronze gewinnen.“
Ich habe erst gestern um 15.00 Uhr erfahren, dass ich mitfahre!
Vincent Barme (BSC BB Berlin) über seine späte Berufung für das Bundesligafinale
Halbfinals: Der Süden bezwingt den Norden Der Süd-Zweite Ebersberg traf im ersten Halbfinale auf den Nord-Vierten Sherwood Herne, der sich in der Vorrunde in starker Verfassung präsentiert hatte. Aber der Traum vom erstmaligen Triple in der Bundesliga-Geschichte schien die Ebersberger nicht zu lähmen – im Gegenteil: Mit 59 Ringen startete der Titelverteidiger in das Match und ließ eine weitere 59 folgen. Sherwood schoss nicht schlecht, aber die Acht von Carlo Schmitz in der ersten Passe schien dem Herausforderer etwas die Sicherheit. Beim Matchpfeil wartete Elisa Tartler lange, ehe sie den Pfeil löste und die erforderliche Zehn schoss.
Im zweiten Halbfinale trafen die Meister der Süd- und Nordliga aufeinander. Allerdings galt die FSG Tacherting als klarer Favorit, denn mit den Wieser-Brüdern Felix und Moritz sowie Katharina Bauer standen drei gestanden Nationalkaderschützen für die Bayern an der Schießlinie. Beim BSC BB Berlin hieß das Motto „Jugend forsch“ mit den 18-jährigen Elina Idensen und Eric Linke sowie dem erst 16-jährigen Vincent Barme. Es entwickelte sich ein hochklassiges Match, weil die Tachertinger erwartungsgemäß die Zehner in Serie auf die Scheibe brachten, aber auch die Berliner bärenstark schossen. Letztlich setzte sich aber die Erfahrung und Weltklasse durch, drei 59-er Sätze führten die Tachertinger ins Goldfinale.
Ebersberg-Sherwood: 6:0 (59-58, 59-55, 58-57)
Tacherting-Berlin: 6:0 (59-58, 59-58, 59-56)
Gruppe A: Die Favoriten setzen sich durch Schon vor dem ersten Pfeil gab es eine betrübliche Meldung: Der SV Dauelsen hatte aufgrund mehrerer Krankheitsfälle die Reise nach Wiesbaden nicht angetreten, sodass lediglich die Teams der BSG Ebersberg, des BSC BB Berlin und Bundesliga-Neuling BTS Bayreuth um die Halbfinalplätze kämpften. Und in diesen Matches setzten sich die Favoriten souverän durch: Berlin bezwang Bayreuth 6:2, Ebersberg gewann 6:0. Damit musste das letzte Gruppen-Match zwischen Titelverteidiger Ebersberg und Rekordmeister Berlin über den Gruppensieg entscheiden. Die Berliner, die auf Lisa Unruh verzichten mussten, die vor ihrer Abschlussprüfung als Polizeikommissarin steht, traten mit einem „blutjungen“ Team an (Altersschnitt: 17,3 Jahre), Ebersberg setzte auf das Nationalkader-Trio Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller. Und die Routine setzte sich letztlich souverän 6:0 durch.
Berlin-Bayreuth: 6:2 (54-56, 58-51, 55-52, 59-55)
Ebersberg-Bayreuth: 6:0 (57-55, 57-51, 57-55)
Ebersberg-Berlin: 6:0 (60-58, 56-54, 58-57)
Gruppe B: Sherwood nervenstark ins Halbfinale In Gruppe B ging es deutlich umkämpfter zu. Mit der FSG Tacherting, der SGi Welzheim und BSC Sherwood Herne präsentierten sich drei Teams in starker Verfassung, der SV Querum schoss nicht schlecht, fiel aber etwas ab. Passen von 58 und 59 Ringen waren in den Matches die Regel, sodass es einen spannenden Dreikampf um die zwei Halbfinalplätze gab. Tacherting sicherte sich als erstes Team das Halbfinalticket – passend mit der ersten 60-er Passe des Tages zum 6:0 gegen Welzheim. Den zweiten Halbfinalplatz holte sich in der alles entscheidenden Begegnung im bis dahin spannendsten Match des Tages Sherwood durch ein 6:4 gegen Welzheim.
Wir bitten um Kontrolle ihrer gemeldeten Schützen!
Reklamationsfrist endet am Mittwoch, 05.01.2022! (via Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Bitte beachtet, dass wir nur 2 Schützen pro Scheibe, dafür aber eine 4. Gruppe eingeplant haben.
Mannschaften können erst vor Ort während der LM gebildet werden.
Die Ausschreibung ist mit dem entsprechenden Formular dahingehend angepasst worden.
Weitere Informationen zu Hygienekonzepten folgen mit den Startkarten.
Zur Zeit planen wir mit 2G. (Änderungen vorbehalten!)
Was für eine Saison! Erst Mitte letzten Jahres starteten 11 Teams zum Test in zwei Blankbogenligen. Kurze Zeit später war klar, da muss eine Blankbogenliga ins Leben gerufen werden. Schließlich hatte man ja noch gut 1 Jahr Zeit fleißig zu trainieren, so der Plan! Es wurden Termine gemacht, Hallen gebucht und die Ligaordnung angepasst. Trotz der schwierigen Situation wurden nun die Wettkämpfe durchgeführt. Die Begeisterung war groß und ebenso die Ergebnisse. Jetzt nahmen die ersten Gewinner Urkunden und Pokale in der BBL1 in Empfang. Die ersten vier Mannschaften, ASC Göttingen-SSG Mühlentor-Oyten-SC Wietzenbruch-SV Unterstedt starten in der nächsten Saison in der Verbandsoberliga –Blankbogen. Wir hatten viel Spaß in der neuen Liga und warten nun auf die letzten Wettkampftage die am 09.01.2022 in Mehrum in der BBL2 ausgetragen werden. In Mehrum werden die drei Erstplatzierten in die Verbandsoberliga –Blankbogen aufsteigen. In sieben Wochen wissen wir mehr, dann werden wir die neue Saison planen. Herzlichen Glückwunsch an die ersten Aufsteiger aber auch an die Platzierten.
Änderung der niedersächsischen Corona-Verordnung: Gut geschützt in den Herbst – mehr Möglichkeiten durch mehr 2G.
Für den Herbst rechnen viele Expertinnen und Experten mit einem deutlichen Anstieg der Infektionen und vor allem auch mit einer höheren Zahl von vor allem ungeimpften Corona-Erkrankten in den Krankenhäusern. Damit Niedersachsen gut geschützt in den Herbst geht, sieht die geänderte Corona-Verordnung auch weiterhin sowohl präventive Maßnahmen vor als auch weitergehende Sicherheitsvorkehrungen für Situationen, in denen eine Ansteckung mit dem COVID-19 Virus droht.
Die Indikatoren werden an die zwischenzeitlich erfolgten Veränderungen in § 28 a des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) angepasst – neuer Leitindikator wird dementsprechend die „Hospitalisierung“ (Neuaufnahmen). Die Warnstufen zwei und drei werden ausgestaltet (siehe auch beigefügte Grafik). Erweitert werden die Möglichkeiten für Betreiberinnen und Betreiber sowie Veranstalterinnen und Veranstalter freiwillig auf die 2G-Regel überzugehen mit der Folge, dass auf Abstand, Maske und zum Teil auch auf eine Kapazitätsbegrenzung verzichtet werden kann. In einigen Bereichen wird ab Warnstufe zwei bzw. Warnstufe drei dann die 2G-Regel verpflichtend.
Die geänderte Verordnung orientiert sich dabei an folgenden Grundsätzen:
Zusammenkünfte werden nach Gefährdungsgrad einer Mehrfachansteckung betrachtet. Familientreffen werden daher anders behandelt als Großveranstaltungen
Wie bisher auch gibt es eine Abstufung zwischen drinnen und draußen.
Vor verpflichtendem 2G verschärftes 3G mit PCR-Test für Ungeimpfte
Verpflichtendes 2G statt Schließung
Schließungen sind ultima ratio und nur für die Innenbereiche von Discotheken ab Warnstufe 3 vorgesehen.
Die geänderte Corona-Verordnung soll sieben Wochen lang in Kraft bleiben, also bis zum 10. November 2021 - anderthalb Wochen nach den niedersächsischen Herbstferien, um hier Handlungssicherheit über die Ferienzeit hinaus zu gewährleisten. Zudem ist die weitere Infektionsentwicklung noch nicht wirklich absehbar. Zwar scheint sich der zum Ende der Sommerferien recht deutliche Anstieg der Neuinfektionen gerade abzuflachen, aber mit Blick auf die anstehende kältere und nassere Jahreszeit und etwaige Rückkehrende aus den Herbstferien kann keinesfalls Entwarnung gegeben werden.
Gemeinsam haben sich die St. Sebastianus Bruderschaft Trier und der DSB dazu entschlossen,
trotz der Unwetter und der Vorkommnisse der letzten Tage in Rheinland-Pfalz, die Deutsche Meisterschaft Feldbogen vom 24.-25. Juli durchzuführen.
„Wir wollen uns gerne mit den Betroffenen, insbesondere in unserem Stadtteil Ehrang, solidarisch zeigen und werden daher im Rahmen dieser Veranstaltung zu Spenden aufrufen und auch selbst einen Beitrag für die Beseitigung der enormen Schäden beitragen“, teilt der Verein auf seiner Internetseite mit. Sowohl der Verein als auch die Hotels, in denen die Sportler untergebracht werden, blieben vom Hochwasser verschont und so soll wenigstens Sportlern und Hotelbetreibern nach der schwierigen Zeit ein kleiner Lichtblick bleiben.
„Es war eine gemeinsame Entscheidung, die nach reiflicher Überlegung getroffen wurde“, äußert sich DSB-Vizepräsident Sport, Gerhard Furnier, zu der Entscheidung, die vor allem durch das positive Signal der Ausrichter beeinflusst wurde. Knapp über 200 Sportler werden damit am kommenden Wochenende die erste Deutsche Meisterschaft im Bogenbereich nach dem Stillstand auf Grund der Corona-Pandemie bestreiten und ihre Meister küren.
Beachtet: Zu gering besetzte Klassen wurden zusammengefasst!
Reklamationsfrist endet am Sonntag, 27.06.2021! (via Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Bitte beachtet, dass die qualifizierten Teilnehmer unter Vorbehalt der Startrechtsprüfung veröffentlich wurden!
Teilnehmer ohne eingetragene Startrechte für gemeldete Zweitvereine werden zur LM nicht zugelassen.
Vor zwei Jahren feierten die Zuschauer und Teilnehmer ein echtes Bogen-Happening bei der ersten Auflage von Die Finals. Zwei Jahre später wird in Berlin vieles anders sein, dennoch freuen sich die Aktiven sehr auf den Wettkampf, der von Toyota und Erima unterstützt wird. So, wie Marcus Laube, der vor zwei Jahren Compound-Wettbewerb gewann und vor kurzem seine internationale Karriere beendete.
Marcus, du hast nach dem Grand Prix in Antalya im April deinen Rücktritt vom internationalen Bogensport erklärt. Warum? Marcus Laube: „Es war einfach an der Zeit! Nach zwölf Jahren im Nationalkader und der Teilnahme an den ganzen EM‘s, WM‘s, Weltcups und Co hat sich eine gewisse Sättigung abgezeichnet, der Biss und der Wille, so viel zu tun, was nötig wäre, um erfolgreich auf dem Niveau schießen zu können, ist einfach nicht mehr da!“
Du hast viel erlebt, hast in zwölf Jahren Bogen-Circuit viel gesehen. Was war das beeindruckendste Erlebnis? Marcus Laube: „Das ist schwer zu beantworten, da es so viele tolle Momente gab. Allerdings denke ich, dass der Europameistertitel im Feldbogen mit der Mannschaft das schönste Erlebnis war, gefolgt von der Bronze-Medaille mit der Mannschaft beim Weltcup in Berlin.“
Wie würdest du die (Compound-)Bogenfamilie beschreiben? Marcus Laube: „Klein, aber fein! Ich habe in den zwölf Jahren viele tolle Schützen kommen und gehen gesehen, und mit den meisten habe ich auch noch einen guten Kontakt, die Erlebnisse schweißen zusammen!“
Foto: World Archery / Marcus Laube bei seinem letzten internationalen Auftritt im April 2021 in Antalya.
Du legst den Compoundbogen glücklicherweise aber nicht komplett zur Seite, sondern schießt national weiter. Was sind die Gründe? Marcus Laube: „Es steht für mich nicht zur Diskussion, dass ich irgendwann mit dem Bogenschießen komplett aufhören werde. Ich habe weiterhin viel Freude am Schießen und glaube auch nicht, dass sich das je ändert!“
Der Sieg 2019 in Berlin war natürlich etwas ganz Besonderes!
Marcus Laube über seinen Sieg bei der Premiere von Die Finals
Du bist bei Die Finals in Berlin dabei und Titelverteidiger. 2019 hat man einen strahlenden Marcus Laube gesehen, wie fallen deine Erinnerungen aus? Marcus Laube: „Der Sieg 2019 in Berlin war natürlich etwas ganz Besonderes. Ich wurde danach mehrfach von Kunden in der Niederlassung angesprochen, ob ich das nicht gewesen sei. Eine tolle Erfahrung!“
War das ein Höhepunkt in deiner langen Karriere? Marcus Laube: „Ja auf jeden Fall! Vor der Kulisse und der Menge an Zuschauern zu schießen und dann noch siegen zu können, ist unbeschreiblich!“
Leider sind 2021 andere Voraussetzungen, Zuschauer sind - wenn überhaupt - nur wenige da. Wie sind deine Erwartungen und Ziele? Marcus Laube: „Das mit der Pandemie und den damit ausbleibenden Zuschauern ist natürlich ärgerlich, allerdings denke ich, dass die Veranstalter es hinbekommen, es zu einem tollen Event werden zu lassen. Mein Ziel ist eine Medaille, ob es klappt, werden wir sehen!“
Para-Bogensportlerin Flora Kliem und Karate-Kämpfer Tim Steiner freuen sich auf ihre Wettkämpfe bei den Finals 2021 Berlin | Rhein-Ruhr, beide hatten zuletzt nur wenige Chancen sich mit Kontrahenten zu messen. Im gemeinsamen Die Finals 2021-Podcast erzählen sie von ihren sportlichen Zielen, vom Training in Corona-Zeiten und der medialen Aufmerksamkeit für ihren Sport.
Foto: Michael Setzpfandt / Flora Kliem stand im Die Finals 2021-Podcast Rede und Antwort.
ARD und ZDF übertragen mehr als 25 Stunden live von den Finals 2021. Die Bogensport-Wettbewerbe finden im Olympiapark Berlin statt, die Karate-Kämpfer sind in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle auf der Matte. Der Finals 2021-Podcast ist auf allen gängigen Plattformen zu hören.
„Ich kann etwas zu meiner Trainingsform sagen, aber meine Wettkampfform kann ich aktuell nicht einschätzen, dafür fehlen die Wettkämpfe“, sagt Para-Bogensportlerin Flora Kliem. Die gebürtige Berlinerin, die heute in Göttingen lebt, freut sich auf ein Heimspiel im Olympiapark: „Es ist immer schön in Berlin zu schießen.“ Die zweifache Deutsche Meisterin will ihren Titel bei den Finals 2021 verteidigen. Für die Zukunft hat sie noch größere sportliche Ambitionen: „Mein Ziel sind die Paralympics 2024. Ich hoffe, dass ich mich in den kommenden drei Jahren ständig steigern kann und Paris 2024 dann für mich wahr wird.“
Mein Ziel sind die Paralympics 2024!
Flora Kliem zu ihrem großen Zukunfts-Ziel
Karateka Tim Steiner kann der aktuellen Pandemie zumindest etwas Gutes abgewinnen: „Ich habe körperlich aufgebaut während Corona und fühle mich supergut.“ Für die Wettkämpfe in der Helmut-Körnig-Halle peilt er ein hohes Ziel an: „Es wäre toll bei den Finals mit der Mannschaft ganz oben auf dem Podest zu stehen.“ Da Karate 2024 nicht olympisch ist, hat sich der zweifache Deutsche Meister international andere Ziele gesteckt: „Ich will bei Weltmeisterschaften, World Games und European Games mitmischen und mich dort etablieren.“
Die Podcast-Episoden #6 des Die Finals 2021-Podcast, in der Thomas Reckermann mit Flora Kliem und Tim Steiner spricht, ist jetzt online und an dieser Stelle (Anhang) oder auf der Webseite www.diefinals.de und auf allen bekannten Podcast-Portalen (Spotify, Apple, Deezer, Google) zu hören.
"Die Finals – Berlin/Rhein-Ruhr 2021" - Deutschland Cup Bogensport
2019 wurden erstmals "Die Finals", ein Multisport-Event mit mehreren Deutschen Meisterschaften in verschiedenen Sportarten an einem Wochenende, durchgeführt.
Das Konzept kam überragend an, die übertragenen Sender ARD & ZDF hatten starke Quoten, die Sportarten einen großen Zuschauerzuspruch in Berlin.
Auch der Bogensport war Bestandteil des Konzeptes und konnte sich über großartige Zahlen in den Bereichen Zuschauer vor Ort,
TV-Berichterstattung und -Einschaltquote sowie tolle sportliche Leistungen freuen.
Deshalb begrüßt es der DSB, dass "Die Finals – Rhein-Ruhr 2021" eine Neu-Auflage erfahren und der Bogensport erneut Bestandteil des Programms ist.
Das Super-Sport-Wochenende findet am 03.-06. Juni in Berlin und der Rhein-Ruhr-Region statt.
2021 ist der Bogensport erstmals Bestandteil der "Ruhr Games“, dem größten internationalen Sport-und Kulturfestival für Jugendliche.
16 Sportarten sind vom 3.-6. Juni im Ruhrstadion Bochum zu bewundern!
Top Talente & Hoffnungsträger für die kommenden Olympischen Spiele machen gemeinsam mit internationalen Sportstars die Ruhr Games zum größten Sportfestival Europas.
5.600 Nachwuchsathletinnen und -athleten kämpfen bei 240 international & hochklassig besetzen Wettkämpfen um Gold, Silber und Bronze.
Der DSB ist mit dem Deutschland Cup U18 vertreten und freut sich, den jungen Athleten eine solche Plattform zu bieten.
Denn auch medial sind die Ruhr Games sehr hochwertig: ARD & ZDF planen mit umfangreichen Übertragungen.
Es war zweifelsfrei der bisherige Höhepunkt der DSB-Webinarserie: Bogen-Bundestrainer Oliver Haidn und Kaderathlet Jonathan Vetter sorgten mit ihrem Vortrag „Bogensport - Trainingsmöglichkeiten in der Praxis für den Breitensport“ für neue Rekorde. Dieses Niveau soll beibehalten werden, das nächste Webinar „Psychologisches Training im Schießsport“ mit Dr. Rita Regös verspricht ebenfalls, sehr interessant und voll zu werden. Es sind nur noch 125 Plätze frei!
Foto: DSB / Jonathan Vetter und Oliver Haidn informierten und unterhielten zwei Stunden lang zum Thema "Trainingsmöglichkeiten in der Praxis für den Breitensport".
500 Anmeldungen, theoretisches Wissen und praktische Tipps vom Profi, zudem Antworten auf viele Fragen: Das Duo Haidn & Vetter begeisterte mit seinem Vortrag die Teilnehmer, Haidns Ziel „Inhalte aus dem Leistungssport auf den Breitensport herunterzubrechen“, gelang prächtig. Dabei wurde voller Einsatz gezeigt, „Johnny“ Vetter ließ sogar sein Oberteil fallen, um beanspruchte Muskelgruppen besser zu zeigen und Korrekturen anschaulich zu demonstrieren.
Die abschließende Fragerunde verdeutlichte, wie interessiert die Basis an Informationen von Fachleuten ist. Athletik, Technik, Psyche – viele Themenfelder wurden abgefragt und von Haidn/Vetter sachlich, aber auch unterhaltsam beantwortet. Beispiele?! „Mitunter haben wir einen Haidn-Spaß“ (Oliver Haidn auf die Frage nach dem Spaßfaktor beim Training). „Ich habe häufig abends zwischen 21.00 und 22.30 Uhr zu Schulzeiten auf kurze Distanzen meine Pfeile geschossen (Jonathan Vetter auf die Frage, wie intensiv er trainiert hat).
Mir macht Bogenschießen Spaß, da ist mir egal, was trainiert wird!
Viele Informationen, vor allem auch für den Eigenbedarf. Das ist auch das Ziel des nächsten Webinars, wenn Sportpsychologin Dr. Rita Regös am 23. März (18.00 bis 20.00 Uhr) über das Thema „Psychologisches Training im Schießsport“ spricht. Dr. Regös ist für DSB-Bogen- und Pistolen-Kader zuständig und verspricht: „Ich halte keine wissenschaftlichen Vorträge, damit komme ich nicht an mein selbst gesetztes Ziel, Athleten bzw. Teilnehmer für das Mentale zu begeistern.“
Foto: DSB / Demonstration am Athleten: Jonathan Vetter schießt, Oliver Haidn erklärt, Freddy Siebert filmt.
Jedes Jahr gibt es eine Wahl zum Behinderten-Sportler des Jahres.Sie können den Behinderten-Sportler 2021 wählen.Geben Sie einem Sportler mit Behinderung Ihre Stimme.Der Sportler mit den meisten Stimmen gewinnt.Er wird Behinderten-Sportler 2021.Sie können einen Preis gewinnen.
Das können Sie gewinnen:
Vielleicht gewinnen Sie einen tollen Preis.Der erste Preis ist ein Urlaub im Chiemgau.Lotto Niedersachsen hat den Urlaub gespendet.Der zweite Preis ist eine Woche Urlaub auf Kreta.Dieser Preis kommt von TUI Deutschland.Der dritte Preis ist ein Computer.Dieser Preis kommt von der Hannoverschen Volksbank.Es gibt noch viel mehr Preise zu gewinnen.
Flora Kliem ist 22Jahre alt.Als Bogenschützin gewann sie zwei Titel bei den Deutschen Meisterschaften und wurde Dritte bei den Berlin Open 2019.
„Nur wenn ich das Beste draus mache, kann es schön werden“Er sieht imposant aus, der Bogen, den Flora Kliem zu Beginn des Trainings zusammenbaut. Da wird geschraubt, gespannt und diverses Zubehör verstaut. Drei Kilogramm wiegt das Sportgerät am Ende. Köcher, neun Pfeile aus Aluminium, Sehne, Stabilisator und Schusszähler gehören dazu. Und nicht zu vergessen, das Schaf, das am Schaft von Erwin –so heißt der Bogen –baumelt, seit Flora Kliems Patentante es ihr geschenkt hat. Die langen Haare werden mit einem Zopfgummi gebändigt, und wenige Sekunden später ist die 22-Jährige vom ASC Göttingen/Team BEBhoch konzentriert. 18 Meter entfernt steht die Scheibe in der Vereinssporthalle, der Durchmesser des 10er-Rings beträgt gerade einmal vier Zentimeter und 12,2 Zentimeter, wenn sie draußen über 70 Meter schießt. Und Flora Kliem trifft. Sie ist eine der besten Para-Bogenschützinnen Deutschlands, wurde schon zweimal Deutsche Meisterin und Dritte bei den Berlin Open im Jahr 2019. Letzteres vollkommen unerwartet, wie sie selbst immer wieder verwundert feststellt. Schließlich war es ihr erstes internationales Turnier. Im Halbfinale wurde sie noch „einfach so weggeputzt“, wie sie es etwas flapsig formuliert. Im Duell um Platz drei ging es –spannender konnte es nicht werden –bis ins Stechen. „Da standen beim entscheidenden Schuss plötzlich alle Zuschauer auf.“ Flora Kliem behielt die Nerven.
World University Games: Jetzt für das deutsche Team bewerben
2021 finden (hoffentlich) die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) statt. Kurz nach dem größten Sportevent der Welt ist noch ein zweites Mega-Event –ebenfalls in Asien – geplant: Chengdu/China richtet vom 16. bis 27. August die World University Games (vormals Universiade) aus. Interessierte und geeignete Bogensportler können sich bis zum 31. März 2021 beim Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH) dafür bewerben.
Die wichtigsten Grundvoraussetzungen, die interessierte Bogensportler erfüllen müssen, um für das deutsche Team nominiert zu werden, sind folgende:
Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit
Eingeschriebener Vollzeitstudent oder Examensabschluss nach dem 1.1.2020
Geburtsdatum zwischen 1.1.1996 und 31.12.2003
Mitgliedschaft im Olympia-, Perspektiv-, Ergänzungs oder Nachwuchskader 1 (Bundeskader) des zuständigen Bundesfachverbandes
Sportfachlich sind folgende Leistungen Voraussetzung für eine Nominierung:
Die Teilnahme an den Summer World University Games in Chengdu/CHN bietet eine große Chance für junge, studierende Spitzensportler!
Recurve Männer: 660 Ringe
Recurve Frauen: 645 Ringe
Compound Männer: 695 Ringe
Compound Frauen: 685 Ringe
Dies müssen in dem Zeitraum 1.1.2020 bis 27.6.2021 bei zwei maßgeblichen Wettkämpfen (rekordberechtigte Turniere, DHM) erfüllt werden, eine davon in 2021.
DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann sieht nur Vorteile für eine Teilnahme an einer Universiade und fordert talentierte Athleten auf, sich zu bewerben: "Die Teilnahme an den Summer World University Games in Chengdu/CHN bietet eine große Chance für junge, studierende Spitzensportler. Hochwertige Wettkämpfe mit olympischem Flair sind garantiert und machen hoffentlich Appetit auf das große Ziel eines jeden Sportlers: Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris - auf gehts!"
DSB-Themenwoche: Nachgefragt: Was zeichnet einen guten Trainer aus?
Man sagt: "Nicht jeder gute Schütze sei gleichzeitig ein guter Trainer und andersherum." Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Trainer? Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um ein guter Trainer zu werden? Fünf Schützen – vom Nachwuchstalent bis zum international erfolgreichen Spitzenschützen – geben Einblick, auf was es für sie ankommt, denn alle hatten auf ihrem Weg schon zahlreiche Trainer an ihrer Seite.
Bild: Kroppen / Für Michelle Kroppen ist es wichtig, dass Trainer Marc Dellenbach und sie ein gemeinsames Ziel verfolgen.
In jeder Beziehung gibt es Unstimmigkeiten, auch in der Beziehung zwischen Sportler und Trainer. Doch die Basis dafür sollte immer Vertrauen sein. Bundesstützpunkttrainer Mario Gonsierowski beschreibt in seinem eigenen Buch das Trainer-Sportlerverhältnis wie folgt: „Ein schier unerschütterliches Vertrauen zwischen Sportler und Trainer ist für mich die alles entscheidende Plattform für eine leistungsfördernde Zusammenarbeit.“ Diese zwischenmenschliche Beziehung ist für beide Seiten von großer Bedeutung, wie auch Recurve-Ass Michelle Kroppen bestätigt: „Wichtig für mich ist, dass mich mein Trainer unterstützt und motiviert. Ich möchte das Gefühl haben, dass wir dasselbe Ziel verfolgen. Ich möchte mit ihm auf Augenhöhe kommunizieren und auch mal meine Meinung vertreten können. Mein Trainer soll mich zwar fordern, aber ich möchte mit ihm auch lachen können. Eine gute zwischenmenschliche Beziehung zwischen Sportler und Trainer macht für mich das perfekte Team aus.“ Ein guter Trainer braucht also eine gute Sozialkompetenz: Er motiviert, führt, verbindet und ist Vorbild zugleich. Das gilt sowohl für die Vereins- als auch Leistungssportebene. „Ein Trainer sollte genauso viel Leidenschaft zeigen, in dem, was er tut, wie der Sportler eben auch“, so Nachwuchs-Pistolenathlet Jan-Luca Karstedt zur Vorbildrolle eines Trainers. Er weist aber auch auf einen weiteren wesentlichen Punkt hin: „Für mich ist es wichtig, dass der Trainer weiß, wovon er redet. Unsere Trainerin Claudia Verdicchio-Krause hat selbst an den Olympischen Spielen teilgenommen und weiß so auf Grund ihrer Erfahrung ganz genau, wie sie uns helfen kann.“ Wichtig sei für ihn aber auch, dass ein Trainer seine Grenzen kenne und Hilfe zu Rate ziehe, wenn er selbst nicht weiter wisse.
Das fachliche Wissen ist demnach eine ebenso wichtige Kernkompetenz eines Trainers. Know-how der technischen Anforderungen einer Disziplin sowie taktische Verhaltensregeln, Wissen über die psychischen Fähigkeiten und Fertigkeiten für die Selbststeuerung der Sportler, aber auch die athletische Ausbildung zählen zu den wichtigen Merkmalen eines guten Trainers. Wo es im Verein zählt, regelmäßig ein Training anzubieten, geht es im Spitzenbereich darum, gemeinsam mit den Sportlern individuelle Trainingspläne zu erstellen. „Mir ist wichtig, dass der Trainer einen als Sportler und Mensch ernst nimmt. Und dass er auf mögliche Probleme eingeht und gemeinsam eine Lösung mit dem Sportler findet“, erzählt die 20-jährige Gewehrschützin Antonia Back, „natürlich sollte er das Training abwechslungsreich und anspruchsvoll gestalten, damit es nie langweilig wird. Wichtig ist zudem, dass er auf dem neuesten Stand der Trainingsmethoden ist und sich darüber informiert.“ Damit spricht sie auch den dritten wichtigen Kompetenzbereich eines guten Trainers an: Die Vermittlungskompetenz. Denn gute Trainer müssen systematisch an Problemstellungen herangehen können und damit auch ihre konzeptionellen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Diagnostik und Dokumentation im Training und Wettkampf zählen ebenso zu seinen Aufgaben. Hieraus ergeben sich Informationen, die unbedingt in die Trainingssteuerung des Athleten eingebunden werden müssen.
Ein Trainer ist irgendwo immer ein Lehrer, Psychologe und Freund zugleich.
Jeder Trainer bedient sich dabei seiner eigenen Didaktik, um die Botschaft bei seinem Athleten zu platzieren. „Je präziser und konsequenter ihm das gelingt, desto effizienter ist auch der Trainingsprozess“, so die Erfahrung von Trainer Heinz Reinkemeier, der seit Jahrzehnten mit unzähligen nationalen und internationalen Schützen zusammenarbeitet und weiß: „Der Erfolg einer Trainingsgruppe ist aus dieser Perspektive auch eine Reaktion auf das didaktische Geschick des Ausbilders. Wer weiß, was zu tun ist und diese Erkenntnis zügig an seine Schützlinge vermitteln kann, der ist ein guter Coach.“ Worin die Schwierigkeit liegt, bringt Skeet-Nationalkader-Athlet Vincent Haaga auf den Punkt: „Ich finde, ein guter Trainer versucht nicht sein System anzupassen, sondern findet das System, welches für den Schützen am besten passt. Es gibt keine Methode, die für alle funktioniert.“
Bild: Czingon / Begeisterung, Leidenschaft und Ausdauer sind die Basis, um ein guter Trainer zu sein.
Klar ist, dass nicht jeder Trainer in allen Teilbereichen gleichermaßen glänzen kann und jeder Sportler vielleicht auf eine Fähigkeit des Trainers besser anspricht als auf die andere. Gute Trainer zeichnen sich deshalb vor allem dadurch aus, dass sie über einen längeren Zeitraum immer wieder Talente hervorbringen und fördern und es nicht bei einem einzigen Glücksgriff bleibt. Es bedarf viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und vielleicht auch ein wenig Bauchgefühl, um das richtige Maß und die richtigen Maßnahmen zu finden und einzusetzen. „Für mich macht einen guten Trainer aus, wenn er innovativ ist, unsere Grenzen aus uns rauskitzelt, aber auch empathisch genug ist, mit unseren verschiedenen Gefühlswelten umgehen zu können,“ berichtet Pistolen-Weltcupschützin Josefin Eder, die die Rolle des Trainers zusammenfasst: „Ein Trainer ist irgendwo immer ein Lehrer, Psychologe und Freund zugleich.“ Und auch, wenn sich die Trainerrolle im Laufe der Zeit vom Lehrer zum Berater durchaus verändert, sollten laut Gonsierowski alle Coaches das Ziel verfolgen, „schnellstmöglich überflüssig zu sein.“
Quellen:
Gonsierowski, M. (2008). Die neuen Trainingshilfen für das Gewehrschießen. Nandlstadt: Eigenverlag Gonsierowski.
Reinkemeier, H. & Bühmann, G. (2011). Olympisches Gewehrschießen. Ein Lehr- und Übungsbuch zur Technik des Gewehrschießens. Liegend, Dreistellung, Luftgewehr und Auflage. MEC GmbH: Dortmund.
Jugend: Jetzt fürs "Grüne Band" bewerben und gewinnen
Der Deutsche Olympische Sportbund und die Commerzbank schreiben zum mittlerweile 35. den Förderpreis „Das Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ aus.
Bewerbungsschluss ist der 31. März 2021, 50 Vereine können sich über eine Förderung in Höhe von 5.000 Euro freuen.
Foto: DOSB / Zum mittlerweile 35. Mal schreiben der DOSB und die Commerzbank das "Grüne Band" aus.
In der Vergangenheit waren stets auch Bogen- oder Schießsportvereine unter den Gewinnern (2020 z.B. der Bogensportclub BB-Berlin e.V.).
Und wer kann – vor allem in diesen Zeiten – 5.000 Euro nicht gut gebrauchen? Deshalb sind alle DSB-Vereine aufgefordert, sich an der Aktion zu beteiligen,
unabhängig von ihrer Vereinsgröße, egal, ob olympisch oder nicht-olympische Disziplin.
Die einzige Voraussetzung ist der Nachweis über die Jugendarbeit. Was macht ihren Verein in diesem Bereich so außergewöhnlich?
Welche Erfolge wurden erzielt? (sportlich oder aber auch in der Mitgliedergewinnung) Welche Initiativen wurden gestartet?
Welche Jugend-Projekte gefördert? etc.
Gerade jetzt kommt es darauf an, die vielfältigen Angebote der Vereine im sportlichen und gesellschaftlichen Bereich
sowie das vielerorts unermüdliche Engagement für den Nachwuchs zu erhalten!
Bewerbungen bis zum 31. März 2021 möglich
Die 50 Sieger-Vereine erhalten entweder bei einer individuellen Verleihung in ihrer Stadt oder auf der Deutschlandtour des Grünen Bandes ihren Preis.
Die Bewerbungsphase läuft bis zum 31. März 2021. Alle Vereine, die sich in der Nachwuchsarbeit engagieren, sind aufgerufen,
das Online-Bewerbungsformular auszufüllen und sich bei ihrem Spitzenverband zu bewerben.
In der Bundesliga Bogen werden auch im Dezember keine Pfeile fliegen. Nachdem der Auftakt-Wettkampf im November aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, einigten sich die Vereine in einer Videokonferenz darauf, auch den geplanten Wettkampf am 5./6. Dezember abzusagen.
Foto: Eckhard Frerichs / Felix Wieser und die anderen Bundesligaschützen müssen sich weiter in Geduld üben.
Dies bedeutet jedoch nicht das Ende der Bundesliga-Saison 2020/21. Es soll versucht werden, im Januar und Februar drei Vorrunden-Wettkämpfe durchzuführen, um die Saison dann mit dem Bundesligafinale am 20. Februar zu beenden.
In der Bundesliga Bogen schießen insgesamt 16 Vereine, jeweils acht in einer Nord- und einer Südliga. An vier Vorrunden-Wettkämpfen heißt es regional jeweils „jeder gegen jeden“, sodass am Ende jeder Verein 28 Matches geschossen hat. Die vier besten Teams aus dem Norden und Süden qualifizieren sich dann für das Bundesligafinale in Wiesbaden.
Bogen-DM Halle: Bogenausschuss plant „offenen Wettbewerb“ als Alternative
Der Deutsche Schützenbund ist gewillt, anstelle der abgesagten Bogen-DM Halle in Hamm den Sportlern einen vergleichbaren Wettkampf anzubieten. Der Bundesausschuss Bogensport beschloss am vergangenen Wochenende, einen „offenen Wettbewerb“ für die Disziplinen Recurve-, Compound- und Blankbogen in den Altersklassen Schüler A/Jugend sowie Junioren/Erwachsene durchzuführen.
Foto: DSB / Die Pfeile sollen auch im März 2021 bei einer nationalen Veranstaltung ihr Ziel finden.
Die Landesverbände sind informiert worden und haben nun die Aufgabe, nach interessierten Ausrichtern Ausschau zu halten. Diese müssten, da es sich um eine „abgespeckte“ Variante handelt, nur eine geeignete Dreifach-Sporthalle organisieren. Geschossen werden soll an zwei Terminen – an dem eigentlichen DM-Termin (19.-21. März) und eine Woche früher oder später.
Die Qualifikation und Zulassung für die Wettbewerbe soll wie bisher mittels Apollon über die Landesverbände laufen. Dazu können Ergebnisse der Landesmeisterschaft 2021, der Landesmeisterschaft 2020 oder der niedrigeren Qualifikationsstufe 2020 oder 2021 herangezogen werden. Die Starterzahl bei den beiden Wettbewerben hängt dann von der Hallengröße und den Meldezahlen ab.
Wir wollen den Athleten die Möglichkeit geben, weiterhin ihrem Sport nachzugehen und ein Ziel geben!
„Der DSB versucht mit allen Mitteln, den Sportbetrieb in dieser für alle schwierigen Zeit aufrecht zu halten. Nachdem nicht alle Landesverbände ihre Meisterschaften abhalten konnten, wollen wir den Athleten die Möglichkeit geben, weiterhin ihrem Sport nachzugehen und ein Ziel geben“, so Gerhard Furnier, DSB-Vizepräsident Sport.
DSB-Themenwoche: Bundestrainer Oliver Haidn über die Relevanz von Athletiktraining im Bogensport
Mehrere Tonnen ziehen die Spitzenathleten im Bogensport hochgerechnet pro Woche – eine Last, die eine gute Muskulatur voraussetzt. Bundestrainer Oliver Haidn gibt nicht nur einen Überblick über das körperliche Training seiner Nationalkaderathleten, sondern erklärt auch, wie sich dieses Training zu Hause im Verein umsetzen lässt.
Bild: DSB / Für Oliver Haidn ist Fitnesstraining ein wesentlicher Bestandteil im Trainingsplan seiner Athleten.
Schützen müssen sich oft mit dem Vorurteil beschäftigen, dass sie körperlich nicht topfit sind. Was würden Sie den Kritikern entgegensetzen? Haidn: „Meine Athleten haben nur einen Kritiker: den Bundestrainer. Sonst würde, denke ich, jeder sehr zufrieden sein mit dem athletischen Niveau. Im Bogenschießen ist es vielleicht etwas anders als im Kugelbereich, denn wir haben von vornherein einen Schwerpunkt auf Athletiktraining, Ausdauertraining oder allgemeines Koordinationstraining. Es gehört genauso dazu wie das Schießtraining auch.“
Wie viel Anteil hat das Fitness-Training? Haidn: „Es hängt davon ab, in welcher Phase wir uns befinden. Zu Saisonbeginn legen wir mehr Wert auf die Athletik, denn die läuft der speziellen Kondition voraus. Jetzt im Oktober schießt ein Bogenschütze ca. zwischen 1.000-1.500 Pfeile pro Woche, hinzu kommen 7-8 Stunden Athletiktraining. Ab Januar wird diese dann reduziert, dafür werden die Pfeilzahlen erhöht. Im Allgemeinen machen wir ca. 70 Prozent Spezialtraining, der Rest teilt sich auf Athletiktraining und psychologisches Training auf.“
Begleitendes Training sollte von Anfang an in allen Bereichen stattfinden. Vom Ausdauertraining bis hin zum Koordinationstraining.
Warum ist Athletiktraining wichtig für Bogenschützen? Haidn: „Wenn man in den Hochleistungssport reinblickt, dann schießen unsere Bundeskaderathleten bis zu 2.000 Pfeile die Woche mit einem Bogen, dessen Zuggewicht zwischen 40-50 lbs liegt (1 lb entspricht 454 Gramm). Also zieht der Athlet in der Woche 1.000-2.000 Mal 20-25 Kilogramm. Wenn man das technisch sauber umsetzen will, benötigt der Sportler eine allgemeine Kraft.“
Welche Muskelgruppen sind dabei besonders wichtig? Haidn: „Das Schultergelenk ist vor allem ein muskulär geführtes Gelenk. Um den Schulterkopf in der Gelenkpfanne beim Ausziehen des Bogend zu stabilisieren, ist diese Schultermuskulatur essenziell für Bogenschützen, um den Bogen ruhig halten zu können. Wenn wir das nicht machen, führt das Training schnell zu Überlastungen – auch im Bereich des Sehnenapparates. Verletzungen sind die Folge.“
Gibt es weitere Bereiche, die besonders trainiert werden sollten? Haidn: „Ebenso wichtig ist der Rücken! Der Trapezmuskel, der Latissimus sowie der Rautenmuskel sind wesentliche Muskeln, die trainiert werden sollten. Aber ein Bogenschütze braucht auch eine entsprechende Rumpfstabilität. Stellt man sich einen Baum im Wind vor, sieht man nur, dass sich die Blätter und Äste bewegen, der Stamm bleibt still. Gleiches gilt für einen Athleten: Wenn dessen Rumpf nicht gut ausgebildet ist, wackelt der ganze Stamm samt Äste, also die Arme des Schützen, gleich mit. Die dritte Komponente ist die statische Muskulatur, die er für einen stabilen Stand braucht, das heißt, auch die Oberschenkelmuskulatur muss entsprechend trainiert sein.“
In welchem Alter sollte ein Bogenschütze mit dem Krafttraining beginnen? Haidn: „Begleitendes Training sollte von Anfang an in allen Bereichen stattfinden. Vom Ausdauertraining bis hin zum Koordinationstraining. In jedem Verein sollte das ab der Schülerklasse der Fall sein. Ein regelmäßiges, gezieltes Krafttraining mit speziellen Übungen muss spätestens dann erfolgen, wenn der Athlet sich in Richtung Jugendklasse bewegt, denn wir setzen hier ca. 30.000 Pfeile pro Jahr an, wofür er eine entsprechende Kraft benötigt.“
Wie sieht ein optimales Fitness-Training für einen Bogenschützen aus? Haidn: „Ein Bundeskaderathlet sollte dreimal pro Woche für ca. 60 Minuten ein gerätegestütztes Krafttraining (Seilzug, Beinpresse, etc.) durchführen. Hinzu kommen Workouts (Core-Training), also Ganzkörper-Stabilisationsprogramme. Diese dauern bei uns in der Regel 18 Minuten und werden fünfmal ausgeführt, um die Rumpfstabilität zu stärken. Als dritte Komponente gibt es das Theraband-Programm, das der Schütze ebenfalls fünfmal pro Woche für ca. 15 Minuten durchführt. Das ist ein Spezialprogramm für die Schultern mit Schwerpunkt Innen- und Außenrotation. Obendrauf kommen ca. 100 Minuten Lauftraining, die ein Athlet für den Ausdauerbereich machen sollte. Wenn er lieber mit dem Fahrrad fährt, erhöht sich die Zeit noch einmal. Warum machen wir das? Weil wir hitzeresistent sein wollen, wir so die Konzentrationsfähigkeit über die Woche aufrecht halten können und wir so das Immunsystem stärken. Wenn ein Athlet sich über fünf, sechs Wettkampftage konzentrieren will, dann ist Ausdauertraining unerlässlich.“
Woher wissen Sie, auf welchen Fitnesslevel sich Ihre Athleten bewegen? Haidn: „Wir testen viermal im Jahr sowohl die allgemeine als auch die spezielle Athletik. Das ist ein Feldstufentest mit einem 45-minütigen Lauf, einem Maximalkrafttest und einem Core-Programm von 21 Minuten mit dem Ziel von 240 sauberen Wiederholungen. Das hilft uns, die Fähigkeiten einordnen und vergleichen zu können, und so können wir das Training entsprechend danach ausrichten.“
Jetzt haben die Bundeskaderschützen in ihren Sportleistungszentren überwiegend hervorragende Trainingsbedingungen. In Vereinen sind die Möglichkeiten oft begrenzt. Haben Sie Tipps, wie sich körperliches Training auch ganz einfach im Verein umsetzten lässt? Haidn: „Dass das im Verein nicht geht, lasse ich nicht gelten, denn jeder Schütze kann sich ein Theraband besorgen und 15 Minuten im Anschluss ans Schießtraining die Rotatorenmanschette schulen. Übungen kann jeder von uns haben. Ein Ganzkörper-Stabilisationsprogramm führen wir ausschließlich ohne Geräte aus, das heißt, diese 5x18 Minuten kann auch jeder trainieren. Und dann ist auch ein extra Fitnessstudiobesuch nicht mehr nötig, denn damit sollte der Sportler fit genug sein. Ansonsten kann sich natürlich jeder zusätzlich zwei Hantelstangen, Kurzhanteln oder einen Seilzug anschaffen, um gerätegestütztes Training zu machen. Aber man braucht natürlich auch einen Trainer, der die Übungen kontrolliert und bei den Jungschützen begleitet. Das kann z.B. auch ein Physiotherapeut übernehmen, der sich heute schon in fast jedem Verein befindet. Diesen gilt es, zu motivieren und das Training zu übernehmen, wenn es Schützen im Verein gibt, die an einem leistungsorientierten Training interessiert sind.“
Bogen-DM Halle 2021: Bundesausschuss Bogen sucht nach Alternativen für abgesagte Titelkämpfe
Der Bundesausschuss Bogen hat sich entschieden, die Deutsche Meisterschaft in der Halle in Hamm (19.-21. März 2021) nicht auszutragen. Allerdings soll über Alternativen nachgedacht werden, dazu trifft sich der Ausschuss in zwei Wochen (17. Oktober).
Foto: DSB / Heiko Keib und alle anderen Bogenschützen werden 2021 nicht zur DM in Hamm antreten.
Die Absage wurde per Fernabstimmung beschlossen. Nun sind alle Ausschuss-Mitglieder gefordert, sich Gedanken zu machen, wie eine alternative Form aussehen könnte, um den Sportlern eine Möglichkeit zu geben, ihrem Sport auf nationaler Ebene nachzugehen. Deswegen appellierte Gerhard Furnier, DSB-Vizepräsident Sport, in seiner Mail an die Landesverbände, „die Wettkämpfe soweit wie irgendwie möglich auf Landesebene und darunter durchzuführen.“
Bereits die geplante DM 2020 in Hof wurde aufgrund der Corona-Pandemie nicht durchgeführt.
Bogensport: Das große Abschieds-Interview mit Elena Richter & Camilo Mayr
Im August erklärten sowohl Elena Richter als auch Camilo Mayr ihren Rücktritt vom Bogensport. Die Olympia-Teilnehmer von 2012 prägten über Jahre die Bogensport-Szene mit und waren zwei absolute Sympathie-Träger des DSB. Im ausführlichen Doppel-Interview erzählen sie von ihrer Entscheidung, blicken auf ihre Karriere zurück und geben Einblicke in die Zukunft.
Foto: Camilo Mayr: Haben nun Zeit für andere Dinge, Camilo Mayr und Elena Richter.
Wann ist konkret die Entscheidung gefallen, die Karriere zu beenden? Richter: „Die finale Entscheidung dazu ist im August gefallen. Ich hatte mich jedoch bereits seit April dieses Jahres intensiv damit befasst, aber da noch in Erwägung gezogen, dass durch eine Pause meine Motivation zurückkommen und ein neues Feuer entfachen würde.“ Mayr: „Einen richtigen Stichtag gab es bei mir nicht. Jedoch kamen mit den Zweifeln irgendwann auch kritische Fragen in meinem Kopf auf. Wofür genau mache ich das? Habe ich noch Spaß? Ist das alles noch realistisch? Wenn solche Fragen aufkommen, dann ist es eigentlich schon zu spät.“
Bogensport: Elena Richter und Camilo Mayr erklären Karriere-Ende
26.08.2020 11:33
Es ist ein harter Schlag für Bundestrainer Oliver Haidn und alle Bogensport-Fans: Elena Richter und Camilo Mayr, Olympia-Teilnehmer von 2012, haben ihr Karriere-Ende erklärt. Ein ausführliches Doppel-Interview ist für nächste Woche geplant.
Foto: Eckhard Frerichs / Elena Richter sorgte jahrelang für viel Freude im Bogenlager.
Tokio 2020 sollte der Karriere-Abschluss für Richter werden Vor allem im Fall von Elena Richter ist es bitter: Die 31-jährige Berlinerin hatte im vergangenen Jahr an der Seite von Lisa Unruh und Michelle Kroppen den Team-Quotenplatz für Tokio 2020 gewonnen und wollte mit der Teilnahme an ihren zweiten Olympischen Spielen ihre Karriere krönen und beenden. Die Corona-Pandemie und die dadurch in das nächste Jahr verschobenen Spiele machten diesem Plan ein jähes Ende. In einem ersten Statement sagt sie: „Ich schlage mich bereits seit einigen Wochen mit dieser Entscheidung herum. Diese Saison hätte für mich mit den Olympischen Spielen einen weiteren Karrierehöhepunkt und gleichzeitig auch meinen Abschied bedeutet. Daher hatte ich mich gedanklich damit schon weit vorher auseinander gesetzt. Mir fiel es zuletzt sehr schwer, mich auf einen Wettkampf im nächsten Jahr vorzubereiten, von dem ich mehr als unsicher bin, dass er überhaupt stattfindet. Natürlich bin ich auch traurig, aber ich denke, das wäre ich auch ohne Corona am Ende einer „normalen“ Saison gewesen.“ Neben ihrer Olympia-Teilnahme (17. Platz), dem WM-Titel in der Halle (2018) und diversen Medaillen bei Europameisterschaften und Weltcups sticht vor allem der bisher einzige Weltcupsieg einer deutschen Bogenschützin (2014) heraus.
Mayr sieht keine Perspektive Während Richter bis zuletzt die nationale Spitze prägte und in der absoluten Weltklasse mitschoss, hatte Camilo Mayr sich zuletzt immer weiter davon entfernt. Nach seinem Olympia-Erlebnis 2012 hatte der 29-Jährige bereits für vier Jahre mit dem Bogensport ausgesetzt, 2017 begann er mit neuer Leidenschaft und Motivation. Eine Technikumstellung sollte ihn zu neuen Höhen und nach Tokio führen, beides gelang nicht, wie er sagt: „Ich habe keine Perspektive mehr für mich gesehen. Meine Leistung hat die letzten zwei Jahre einfach nicht mehr gereicht. Ich habe extreme Änderungen an meiner Schießtechnik vorgenommen. Mir war klar, dass das am Anfang einen Leistungseinbruch verursachen würde, aber ich war überzeugt davon, dass dies der richtige Weg ist. Leider musste ich das Schießen quasi komplett neu erlernen im Training und vor allem im Wettkampf: Stärken/Schwächen und Körpergefühl unter Bedingungen, in denen ich nervös bin. Das hat leider nicht so schnell funktioniert. Ich konnte ,meinen‘ Schuss nicht finden. Mir war klar, dass nach Tokio eigentlich Schluss sein muss, aber Tokio war leistungsmäßig einfach zu weit weg. Ich hab sehr viel und sehr lange eingesteckt. Anfangs war das auch okay, ich habe mich nicht verunsichern lassen und immer weiter gemacht. Doch irgendwann war dann auch meine Frustgrenze überschritten. Da hat dann auch viel mein Kopf übernommen und mich in Tiefs manövriert, da bin ich nicht mehr rausgekommen.“
Die Technikumstellung hat leider nicht so schnell funktioniert. Ich konnte ,meinen‘ Schuss nicht finden.
Bundestrainer Oliver Haidn dankte beiden Athleten für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren. Über Richter sagt er: „Sie war ein fester Bestandteil der Kernmannschaft und hat alle wichtigen Wettkämpfe mitgemacht. Es ist ein Verlust für das Team, das hat sie auch beim ersten Teil der Olympia-Qualifikation gezeigt, als sie diese angeführt hat. Es gilt die Entscheidung zu respektieren, schön, dass sie die Zeit mitgestaltet hat.“ Zu Mayrs Entscheidung meint der Bundestrainer: „Bei Camilo sieht es etwas anders aus. Nach den Olympischen Spielen 2012 hat er sich zum Studium orientiert. Wir waren aber ständig in Kontakt und haben uns gefreut, dass er 2017 zurückgekehrt ist. Die Technikumstellung war aber nicht so erfolgreich, wie wir uns das versprochen hatten. Von daher war der Entwicklungssprung nicht so, um wieder oben dabei zu sein. Er hat sich entschieden, die Prioritäten zu ändern. Das respektiere ich, zumal er dadurch jungen Nachwuchsleuten Möglichkeiten eröffnet.“
Foto: Eckhard Frerichs / Setzt den Schlusspunkt unter seine Karriere: Camilo Mayr.
SBN-Informationen zur neuen Verordnung des Landes Niedersachsen vom 22.05.2020
Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder,
im Namen unseres Vorstandssprechers Axel Rott möchten wir Sie hiermit informieren, dass nach der neuen Niedersächsischen Verordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus vom 22. Mai 2020 die Sportausübung auf und in öffentlichen und privaten Sportanlagen und ähnlichen Einrichtungen wieder zulässig ist.
Es wird nicht mehr zwischen Outdoor- und Indoor-Sportanlagen unterschieden, so dass es für alle Schieß-Sportanlegen gilt. Alle Sportler dürfen unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln der Sportausübung nachgehen. Für die Regelungen und deren Einhaltung ist immer der Betreiber verantwortlich. Er kann, muss aber nicht die Schieß-Sportanlage öffnen.
Die Sportausübung auf und in öffentlichen und privaten Sportanlagen und ähnlichen Einrichtungen ist zulässig, wenn
diese kontaktlos zwischen den beteiligten Personen erfolgt,
ein Abstand von mindestens 2 Metern jeder Person zu jeder anderen beteiligten Person, die nicht zum eigenen Hausstand gehört, jederzeit eingehalten wird,
Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen, insbesondere in Bezug auf gemeinsam genutzte Sportgeräte, durchgeführt werden,
Umkleidekabinen, Dusch-, Wasch- und andere Sanitärräume, ausgenommen Toiletten, sowie Gemeinschaftsräumlichkeiten, wie zum Beispiel Schulungsräume, geschlossen bleiben,
beim Zutritt zur Sportanlage Warteschlangen vermieden werden,
Zuschauerinnen und Zuschauer ausgeschlossen sind und die Zahl der aus Anlass der Sportausübung tätigen Personen, wie zum Beispiel Trainerinnen und Trainer, Betreuerinnen und Betreuer sowie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, auf das erforderliche Minimum vermindert wird.
Geräteräume und andere Räume zur Aufbewahrung von Sportmaterial dürfen von Personen nur unter Einhaltung des Abstandes nach Satz 1 Nr. 2 betreten und genutzt werden.
Bei dem Wiedereinstieg in den Trainingsbetrieb sind natürlich die in der Verordnung geregelten Vorgaben zu beachten. Außerdem ist die Erstellung eines an die konkreten Bedingungen vor Ort angepassten Schutz- und Hygienekonzeptes weiterhin unverzichtbar.
Der Bundesstützpunkt Hannover wird voraussichtlich ab 02.06. alle Schießstände öffnen (bisher nur KK 50m und KK 100m). Der genaue Termin wird rechtzeitig auf der Homepage www.nssv.de veröffentlicht.
Schützenfeste und Versammlungen – ausgenommen Gremiensitzungen gemäß § 1 (5a) – sind weiterhin bis auf weiteres noch verboten.
Wichtige Entscheidungen des NSSV-Präsidiums im Zusammenhang mit dem Corona-Virus
Das NSSV-Präsidium hat heute folgende wichtige Entscheidungen getroffen:
Die NSSV-Geschäftsstelle ist ab sofort bis 30.04. für den Publikumsverkehr gesperrt und nur per Post, per E-Mail und telefonisch erreichbar.
Die NSSV-Schießsportanlage ist ab sofort bis 30.04. gesperrt; Trainingsmöglichkeiten gibt es nur für ganz wenige Schützen mit besonderem Kaderstatus (z.B. Bundeskader), die vorab durch das Präsidium genehmigt werden müssen.
Fa. Klingner kann seinen Shop weiterhin geöffnet halten und seine Dienstleistungen wie Munitionstest, Sehtest etc. anbieten.
Alle NSSV-Maßnahmen (Kader, Sport, Bildung, Ausschüsse und sonstige Veranstaltungen) bis 30.04. sind hiermit abgesagt.
Die NSSV-Vertreter nehmen ab sofort keine Einladungen zu „externen“ Veranstaltungen wahr (z.B. KSV- oder DSB-Versammlungen).
Die NSSV-Gesamtvorstandssitzung am 21.03. ist hiermit abgesagt.
Der NSSV-Landesschützentag vom 24.04./25.04. ist hiermit abgesagt.
NSSV-Gesamtvorstandssitzung und Landesschützentag sollen noch in diesem Jahr nachgeholt werden (ggfs. ohne Landesschützenball).
Landesmeisterschaften, Landeskönigsschießen, Landesjugendzeltlager und Besuch Heidepark sind noch nicht abgesagt; eine Entscheidung über die jeweilige Durchführung oder Absage ist für Ende April vorgesehen.
Die Deutsche Meisterschaft Bogen Halle in Hof an diesem Wochenende (13.-15. März) muss kurzfristig abgesagt werden. Das Landratsamt Hof hat heute Vormittag nach einer Sitzung seines Krisenstabs unter Beteiligung der öffentlichen Behörden die Durchführung der Deutschen Meisterschaft in der Freiheitshalle in Hof aufgrund des Coronavirus untersagt.
Um den Ausbruch bzw. die Weiterverbreitung des Coronavirus einzuschränken, wurden Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern entsprechend der Vorgaben der bayerischen Staatsregierung ohnehin abgesagt oder müssten im kleineren Rahmen stattfinden, Events mit mehr als 500 Menschen könnten nur dann stattfinden, wenn im Einzelfall dargelegt werde, dass das Ansteckungsrisiko gering ist. Zwar war für die Deutsche Meisterschaft nicht mit mehr als 1.000 Personen zu rechnen, die erforderliche Einzelfallentscheidung bei mehr als 500 Personen wurde vom Landratsamt Hof unter Abwägung aller Umstände jedoch negativ bewertet. Zuletzt hatte es in Hof zwei bestätigte Corona-Fälle gegeben und das Reinhart-Gymnasium wurde vorübergehend geschlossen.
„Mir blutet das Herz, aber wir stellen uns als Deutscher Schützenbund natürlich unserer gesellschaftlichen Verantwortung“, sagt Vizepräsident Sport Gerhard Furnier: „An oberster Stelle aller Überlegungen steht die Gesundheit von Zuschauern, Sportlern, ehrenamtlichen Helfern und aller weiterer beteiligter Personen."
Zur Zeit wird das weitere Vorgehen geprüft, der Deutsche Schützenbund wird zeitnah weitere Informationen geben.
Bundesligafinale Bogen: Ebersberg verteidigt den Titel
Die BSG Ebersberg hat in souveräner Manier den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters verteidigt
und zum zweiten Mal das Bundesligafinale Bogen in Wiesbaden gewonnen. Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller
setzten sich im Finale gegen das Überraschungs-Team VC Villingen-Schwenningen 7:3
(59-56, 58-56, 58-59, 59-59, 59-57) durch. Bronze ging an BSC BB Berlin durch ein 6:2 (58-57, 59-55, 58-59, 59-57) gegen die FSG Tacherting.
Foto: Eckhard Frerichs / Meisterspiegel, Goldmedaille, Blumen und Schampus für die BSG Ebersberg.
Goldfinale: Ebersberg gewinnt am Ende packendes Finale
Die Rollen waren klar verteilt: Auf der einen Seite der BSG Ebersberg, Titelverteidiger und mit Michelle Kroppen, Cedric Rieger und Maximilian Weckmüller mit drei absoluten Top-Schützen besetzt. Auf der anderen Seite der BC Villingen-Schwenningen, Südvierter und in der Besetzung Sarah Reincke (17 Jahre), Nico Schiffhauer (18) und Florian Faber (22) das mit Abstand jüngste Team in Wiesbaden. Ebersberg legte vor - und wie: Der Titelverteidiger begann mit einer 59 und zeigte dem Gegner gleich, dass der Meisterspiegel nur über ihn gehen wird. Die Dominanz Ebersbergs setzte sich fort, die jungen Südbadener schienen nicht mehr ganz so locker zu sein wie im Halbfinale (Reincke: „Im Finale war erst einmal der Druck abgefallen, deswegen sind wir schwächer gestartet!“), zudem übte das National-Trio mit gnadenloser Präzision Druck aus. Erst beim Stand von 0:4 fand Villingen wieder zur nötigen Lockerheit zurück und mit ihr die Zehner. Der verdiente Satzgewinn war die Folge, dann ein weiterer Punkt. So entwickelte sich doch noch ein packendes Finale, das Ebersberg mit einer starken 59-er Passe meisterwürdig zum 7:3 (59-56, 58-56, 58-59, 59-59, 59-57) beendete. „Wir mussten alles geben, um erneut oben zu stehen. Das ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Rieger und Weckmüller ergänzte: „Es war schwieriger als im vergangenen Jahr, weil es alle von uns erwartet haben, dass wir zumindest vorne mitschießen. Ich war nicht so nervös, weil ich wusste, dass wir in einem sehr starken Team schießen.“ Finalverliererin Reincke machte lachend eine logische Rechnung auf: „Im vergangenen Jahr gab es Bronze, jetzt Silber, nächstes Jahr werden wir Erster!“
„Im vergangenen Jahr gab es Bronze, jetzt Silber, nächstes Jahr werden wir Erster!
Bronzefinale: Berlin rettet die Ehre des Nordens
Foto: Eckhard Frerichs / Gute Nachricht für alle Bogen-Fans: "Lisa is back".
Berlin gegen Tacherting hörte sich irgendwie nach Goldfinale an, war aber „nur“ das Bronzefinale. Die Tachertinger mussten unmittelbar nach der Halbfinal-Niederlage ran und erwischten vielleicht deshalb den schwächeren Start. Berlin, angeführt von einer sehr konstant schießenden Lisa Unruh, legte vor und zeigte sich auch im weiteren Verlauf zielsicherer als ihre Südkonkurrenten. Am Ende hieß es 6:2 (58-57, 59-55, 58-59, 59-57) und Lisa Unruh war zufrieden: „Wir hatten am Anfang der Wettkämpfe einige Schwierigkeiten, aber dann haben wir es sehr gut gemacht, ich bin sehr stolz auf uns, das haben wir gut gemacht" und fügte lachend hinzu: „Lisa ist back – zumindest auf 18 Meter!“ Für die Berliner war es die 18. (!) Medaille beim 23. Bundesligafinale (5x Gold, 6x Silber, 7x Bronze).
Die Ansetzung BSG Ebersberg – BSC BB Berlin versprach hochklassigen Bogensport. Und die über 1.000 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, was bei der Anzahl der Kaderschützen – fünf der sechs Athleten sind Kandidaten für Tokio 2020 – zu erwarten war. Titelverteidiger Ebersberg setzte mit einer 60 in der ersten Passe gleich eine „Duftmarke“ und ging demnach in Führung. Da das Team weiter auf hohem Niveau agierte, hieß es am Ende 7:1 (60-56, 57-57, 59-58, 59-57). Südmeister Tacherting war gegen Villingen-Schwenningen, das jüngste Team in Wiesbaden, Favorit. Doch das Überraschungs-Team ging 2:0, 3:1 und 4:2 in Führung und setzte den Tachertingern mit beeindruckender Konstanz auf hohem Niveau mächtig zu. Immer, wenn die Tachertinger dachten, sie hätten die Passe gewonnen, legten die Villinger nach und konnten am Ende über ein sensationelles 6:2 (57-55, 59-59, 59-59, 59-57).
Vorrunde: Villingen-Schwenningen liegt das „Pflaster“ Wiesbaden
Nach dem stimmungsvollen Einmarsch der acht Teams und der Auszeichnung für Florian Kahllund (Nord) und Cedric Rieger (Süd) als beste Einzelschützen der Vorrunde ging es gleich in die „Vollen“: Dabei sorgten die großen Außenseiter der Süd-Vierte BC Villingen-Schwenningen und der Nord-Vierte Sherwood BSC Herne, gleich für die ersten Überraschungen. Villingen zwang Nordmeister SV Dauelsen mit 7:1 in die Knie, Herne trotzte Südmeister FSG Tacherting ein 5:5 ab. Da Villingen auch gegen Querum siegte, machte das 0:6 gegen die überragenden Titelverteidiger aus Ebersberg nichts aus. Groß war die Enttäuschung beim SV Dauelsen um Spitzenschütze Kahllund, das alle drei Matches verlor. In Gruppe B setzten sich letztlich die zwei Favoriten durch: Rekordmeister BSC BB Berlin, der überraschend mit Lisa Unruh antrat, und Südmeister FSG Tacherting. Wobei Tacherting kämpfen musste, am Ende aber durch ein 6:2 gegen Berlin sogar den Gruppensieg einfuhr. Bundestrainer Oliver Haidn sah sich bestätigt: „Ich habe natürlich die Teams mit den Kaderathleten vorne erwartet. Enttäuschend war sicherlich das Abschneiden des Nordmeisters SV Dauelsen, die man eigentlich im Halbfinale hätte erwarten können. Es spricht aber auch für den Süden, dass abermals drei Teams im Halbfinale stehen.“
Bundesligafinale Bogen: Stimmungsvoll und hochklassig
Stimmungsvolle Eröffnung, begeisterte und fachkundige Zuschauer, hochklassiger Sport und ein neuer, alter Titelträger:
Das Bundesligafinale Bogen in der Halle am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden -
zum fünften Mal - war abermals eine tolle Werbung für den Bogensport.
Foto: Eckhard Frerichs / Volle Zuschauertribünen, stimmungsvolle Atmosphäre: Das Bundesligafinale 2020 war ein tolles Event
So sah es auch Dauergast Peter Beuth. Der hessische Innenminister war - wie auch bei den vier Auflagen zuvor -
neben Wiesbadens Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, der DOSB-Vizepräsidentin Uschi Schmitz und DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels
prominenter Tribünengast und lobte die Veranstaltung: „Der Deutsche Schützenbund hat es geschafft,
den Bogensport hier in Wiesbaden zu etablieren und auf unglaublichem Niveau zu präsentieren.“
Der Minister hob die Bedeutung der Vereinsarbeit und in dieser vor allem die Nachwuchspflege hervor.
Das war das passende Stichwort, denn im Anschluss wurde mit Steffi Gräser die Sichtungstrainerin Thüringens und des DSB ausgezeichnet.
Vize-Präsident Sport Gerhard Furnier hielt die Laudatio für die strahlende Trainerin und überreichte ihr 500 Euro für ihre hervorragende Nachwuchs-Arbeit
und ihr Projekt, das zahlreiche junge Menschen zum Bogenschießen bringt. Und auch Beuth beließ es nicht bei Worten,
er überreichte Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp einen Förderbescheid in Höhe von 8.000 Euro.
Der Deutsche Schützenbund hat es geschafft, den Bogensport hier in Wiesbaden zu etablieren und auf unglaublichem Niveau zu präsentieren!
Doch natürlich sorgte vor allem wieder das Flair in Wiesbaden für Begeisterung.
„Die Atmosphäre ist gut, die Zuschauer gehen richtig gut mit“, sagte Bundestrainer Oliver Haidn, einer von 1000 Fans in der Halle.
Der alte und neue Deutsche Meister Maximilian Weckmüller empfang die Stimmung „als noch besser als im vergangenen Jahr“ und lag damit richtig.
Für Nachwuchs-Bundestrainer Marc Dellenbach ist das Bundesligafinale aus einem anderen Grund sehr wertvoll:
„Dieser Finalcharakter mit hoher Zuschauerzahl ist sehr wichtig für die internationale Entwicklung junger Athleten.
Bei jeder internationalen Meisterschaft fallen in Finalarenen die Entscheidungen. Deshalb ist es toll, dass Deutschland mit dem Bundesligafinale,
den Finals im vergangenen Jahr oder den Deutschen Meisterschaften in Wiesbaden solche Events anbietet.“
2020 ist ein Bogenjahr mit zahlreichen Top-Events
Das Bundesligafinale bildete den Auftakt, die Finals in Duisburg, der Weltcup in Berlin,
die Deutschen Meisterschaften in Wiesbaden und dann natürlich die Olympischen Spiele in Tokio folgen.
Für die Bogenschützen ist 2020 vollgepackt mit Top-Events und Haidn sagt,
wann das Jahr für ihn ein Gutes sein wird:
„Zufrieden bin ich, wenn wir in Berlin das Männer-Team auch noch nach Tokio bekommen und in Tokio dann zwei erfolgreiche Mannschaften sehen.“
Die besten vier Bogen-Teams des Nordens sowie des Südens kämpfen im großen Bundesligafinale in Wiesbaden (29. Februar) um den Meisterspiegel. Wer die meiste Finalerfahrung hat, wer Favorit ist und welche Stärken die Teams haben, jetzt im Überblick.
Foto: Eckhard Frerichs / Beim Finale dabei (v.l.) SV Dauelsen mit Holger Rohrbeck, SV Querum mit Hendric Schüttenberg und BSC BB Berlin mit Jannis Kramer.
SV Dauelsen (NS): Angeführt von Deutschlands Nummer eins, Florian Kahllund, sicherte sich der SV Dauelsen den Nordtitel. Im letzten Match der Vorrunde gegen Berlin holte sich der Klub die kurz zuvor verloren gegangene Führung durch ein 7:1 zurück. Kahllund war der beste Schütze aller Vorrunden-Teilnehmer mit einem Pfeildurchschnitt von 9,85. Gemeinsam mit dem mehrfachen Weltmeister im Feldbogen, Sebastian Rohrberg, soll er den Klub zum dritten Titel nach 2015 und 2017 führen.
BSC BB Berlin (B): Die Bogen-Bundesliga ohne Lisa Unruh! Kaum vorstellbar, aber das Berliner Team musste verletzungsbedingt ohne die deutsche Vorzeige-Schützin auskommen. Der Qualität tat dies trotzdem keinen Abbruch, denn Elena Richter, Jannis Kramer und Christoph Breitbach schossen eine hervorragende Vorrunde, die sie mit nur einem Zähler Rückstand auf Platz zwei beendeten. Der Rekordsieger (5x) ist erneut ein heißer Titelkandidat, „das erste Ziel sind die Top Vier, alles weitere ist Bonus“, so Richter.
SV Querum (NS): Mit einem formidablen Endspurt sicherte sich der SV Querum Platz drei im Norden. Am letzten Vorrunden-Wochenende blieben die Niedersachsen bei sechs Siegen und einem Unentschieden ungeschlagen und schoben sich noch an Herne vorbei. Trainer Adolf Kemper war total aus dem Häuschen und ist auch für das Finale optimistisch: „Wir wollen eine Medaille. Und je edler sie ist, umso besser!“
ich wende mich heute in meiner Eigenschaft als Teammanager der Bundeswehr CISM Auswahlmannschaft Bogenschießen an Sie.
Ich bin auf der Suche nach Soldaten/ Soldatinnen, die das Bogenschießen (Recurve und Compound) als Hobby betreiben, sowie nach Trainer/-innen und Kampfrichter/-innen, die im Geschäftsbereich des BMVg tätig sind. Leider ist die Organisationsstruktur der Bundeswehr für eine solche Abfrage ungeeignet, so dass ich mich mit folgender Bitte an Sie wende: Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie diese Mail über die Ihnen angeschlossenen Verbände bis in die Vereine weiterleiten, die Bogen schießen, eine Abteilung oder Sparte haben.
Ich bedanke mich im voraus für Ihre Mühe und wünsche Ihnen und Ihren Familien eine schöne Weihnachtszeit und ein erfolgreiches neues Jahr.
Bogensporthalle: Bund gibt Zusage über zwei Millionen Euro
Tolle Nachrichten für den deutschen Bogensport: Im Zuge der zusätzlichen Fördermittel für den deutschen Leistungssport
hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages auch das sowichtige DSB-Projekt einer 70 Meter Bogensporthalle in Berlin bedacht.
Mit zwei Millionen Euro wird das seit Jahren geforderte Projekt unterstützt.
Foto: Eckhard Frerichs / Michelle Kroppen zeigt es an: In Zukunft können Deutschlands beste Bogenschützen auch in der Halle auf 70 Meter schießen.
„Das ist eine hervorragende Nachricht für den DSB, aber vor allem für die Weiterentwicklung des Bogensports in Deutschland.
Diese 70 Meter Bogensporthalle ist dringend notwendig, um unsere Spitzenathleten auch in der kalten Jahreszeit optimal in Deutschland trainieren zu lassen“,
zeigte sich DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels zufrieden.
Bislang gibt es in Deutschland keine den internationalen Anforderungen genügende 70 Meter Halle,
sodass die deutschen Kaderathleten in den Wintermonaten auf dieser Distanz stets im Ausland trainieren müssen.
Mit dem Bau der Halle, die primär dem Training der Berliner Bundeskader dient, würden diese kostspieligen und zeitaufwändigen Maßnahmen entfallen.
Ziel ist es, dass im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024
in Paris die neue Bogensporthalle genutzt werden kann!
Aber natürlich dient die Halle auch dem talentierten Nachwuchs als Stützpunkt. So profitieren beispielsweise die Nachwuchssportler, die am ortsansässigen
„Schul- und Leistungssportzentrum Berlin“ zur Schule gehen, im Sportforum trainieren und sich so auf eine Leistungssport-Karriere vorbereiten wollen.
Gleiches gilt für die Nachwuchsarbeit des Berliner Landesverbandes. Der Bau einer 70 Meter Bogensporthalle stellt aus vielerlei Hinsicht
eine zentrale Komponente für die weitere positive Entwicklung des Bogensports in Deutschland dar.
„Ziel ist es, dass im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris die neue Bogensporthalle genutzt werden kann“,
umschreibt DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp(links) seine terminliche Wunschvorstellung.
Neben dem Bund übernimmt vor allem das Land Berlin die Kosten für die Halle.
Der DSB dankt den politischen Entscheidungsträgern. Auf Berliner Seite sind dies vor allem Andreas Geisel(rechts), Sportsenator,
und Aleksander Dzembritzki, Staatsekretär für Sport. Auf Bundesebene Dagmar Freitag,
Vorsitzende des Sportausschusses, Stephan Mayer, parlamentarischer Staatssekretär des Inneren,
für Bau und Heimat sowie insbesondere den Chefhaushältern Eckhardt Rehberg (CDU) und Johannes Kahrs (SPD)
sowie den Haushältern für den Einzelplan Sport Klaus-Dieter Gröhler (CDU) und Martin Gerster (SPD).
Und auch DSB-Vizepräsidentin Bildung, Susanne Mittag, unterstützte in ihrer Funktion als
Bundestagsabgeordnete das Vorgehen entscheidend mit.